Missverständnisse – Vorurteile
Showhypnose ist nicht gleich klientenorientierte Hypnose
Missverständnisse – Vorurteile
Weit verbreitet sind, aufgrund fehlender seriöser Informationen, unterhalb aufgeführte Missverständnisse bzw. Vorurteile in Bezug zum Thema Hypnose.
Bewusstlosigkeit
Durch Showhypnosen bzw. Bühnenhypnosen, wird häufig der Eindruck vermittelt, dass die Teilnehmer bewusstlos sind.
Dies ist keineswegs der Fall. Während der Hypnose sind Sie sehr klar, völlig bewusst und wach. Ihr Fokus zentriert sich jedoch auf das Wesentliche, also auf Ihr Anliegen. Äußere Geräusche, wie zum Beispiel das Vorbeifahren eines Autos, können jedoch ausgeblendet werden.
Willenlos
Während der Hypnose sind Sie keineswegs willenlos oder gar dem Hypnotiseur ausgeliefert. Sie werden sehr klar und wach sein. Während der Hypnose sind Sie immer in der Lage eigene Entscheidungen zu treffen.
Sie sind die wegweisende Kraft, der Hypnotiseur ist derjenige, der diese in die für Sie günstigste Richtung lenkt.
Willensschwäche
Weniger intelligente Menschen können nicht besser als intelligente Menschen hypnotisiert werden. Es setzt immer Ihre Bereitschaft und Vertrauen voraus.
Enthüllung von Geheimnissen
Jederzeit sind Sie während der Hypnose in der Lage zu kontrollieren, was Sie mitteilen möchten oder nicht. Sie werden nicht preisgeben, was Sie nicht möchten. Und das ist auch gut so.
Auch können sie entscheiden, ob Sie die Wahrheit sagen, oder flunkern. Natürlich bringt Erstgenanntes Sie weiter, Zweitgenanntes nicht. Mein Hypnosestil ist der Dialog, nicht der Monolog meinerseits.
In der Hypnose stecken bleiben
Niemand kann in der Hypnose stecken bleiben, selbst dann nicht, wenn der Hypnotiseur ständig suggeriert, dass Sie ewig in der Hypnose verharren. Nach spätestens einer Stunde wäre selbst unter widrigsten Umständen die Trance vorbei.
Normalerweise sind Sie durch eine korrekte Ausleitung innerhalb von ein bis drei Minuten wieder voll im Hier und Jetzt bzw. in wenigen Minuten voll in der Gegenwart.
Sollte z.B. während der Hypnose ein Feueralarm ausgelöst werden, so würden Sie ganz von alleine die Augen öffnen und den gefährdeten Bereich verlassen.
Leichtgläubigkeit
Ist eine Person, welche sich hypnotisieren lässt ein leichtgläubiger Mensch? Sicherlich nicht.
Die meisten Klienten sind bereits im Vorfeld gut über das Thema informiert.
Intelligenz
Sind intelligente Menschen leichter oder besser zu hypnotisieren? Die Intelligenz spielt diesbezüglich keinerlei Rolle, solang sie nicht ein Mindestmaß unterschreitet.
Bei Unterschreitung eines Intelligenzquotienten (IQ) von unter 70 (weniger als 2 Prozent) wird ohnehin keine Hypnose angewendet.
Sogenannte „Kopfmenschen“ sind häufig etwas schwieriger in Trance zu bringen. Aber zum Glück gibt es auch hier eine äußerst geeignete Induktionsmethode (Induktion = hineinführen).
Hypnotiseurin oder Hypnotiseur
Es ist völlig egal ob weiblich oder männlich. Einige der erfolgreichsten Hypnotiseurinnen bzw. Hypnotiseure sind Frauen.
Dominanz
Um an verborgene Dinge zu gelangen ist es manchmal nötig kurzzeitig dominant zu sein. Das sähe dann zum Beispiel folgendermaßen aus:
Zuerst würde ich Sie fragen ob Sie damit einverstanden sind. So Sie Ihre Zustimmung geben: „Wenn ich gleich bis drei zähle, dann bist du direkt in der ursächlichen Situation“ (während der Hypnose wird aufgrund der besseren Erreichbarkeit des Unterbewusstseins die Du-Form verwendet).
Eins… zwei.. drei „Du bist da“!
Gefühlte 99 Prozent meiner Arbeit sind permissiv, also einfühlsam. Zu dem spielt Empathie eine wichtige Rolle.
Wundermittel Hypnose
Während des hypnotischen Zustandes lässt sich viel erreichen. Wichtig für den Erfolg ist Ihre Bereitschaft und Ehrlichkeit. Wenn Sie den Mut haben immer wieder den ersten Gedanken zu nennen, sei er auch noch so abstrus, ist vieles möglich.
Das, was direkt, also in weniger als einer drittel Sekunde ins Bewusstsein gelang, kommt direkt aus dem Unterbewusstsein. Das ist der Weg einer erfolgreichen Sitzung.
Ebenso wichtig ist eine gut ausgebildete Hypnotiseurin bzw. gut ausgebildeter Hypnotiseur. Er oder sie muss in der Lage sein die Trancetiefen zu erkennen und die richtige Induktion zu wählen.
An dieser Stelle möchte ich erwähnen, dass so gut wie jede Person, die zustimmt, hypnotisierbar ist. Dieser Teil liegt im Bereich der Fähigkeit des Behandlers.
Hypnose hat was mit Zauberei, Mystik oder Esoterik zu tun
Beides ist klar zu verneinen. Die Hypnose ist ein anerkanntes medizinisches Verfahren. Auch in der Psychologie oder Psychiatrie erfreut sie sich steigender Beliebtheit.
Die induzierte Trance ist dank der modernen Hirnforschung leicht nachweisbar. Im EEG lassen sich die veränderten Hirnströme messen.
Man muss an Hypnose glauben
Keineswegs!
Jeder, der zustimmt, und die entsprechende Trancetiefe erreicht, kann z.B. feststellen, dass er für eine angesagte Zeit z.B. seinen Arm nicht bewegen kann. Bei entsprechend tiefer Trance spüren Sie keinen Schmerz mehr. Operationen, selbst am offenen Bauch- oder Kniebereich werden täglich in Hypnose durchgeführt.
Sie glauben mir nicht? Dann geben Sie doch bitte in einem Videoportal die Begriffe „Hypnose und Analgesie“ oder „Hypnose und Operationen“ etc. ein.
Ein Trancezustand ist schwer zu erreichen
Der Zustand der Trance ist völlig natürlich. Wir alle erleben ihn mehrmals täglich, häufig ohne uns dessen bewusst zu sein.
Zwei Beispiele mögen dies verdeutlichen:
- Jemand starrt wie geistesabwesend in den Raum oder auf etwas.
- Sie sind den Weg zur Arbeit gefahren und auf einmal daheim. Sie haben gar nicht bemerkt wo die Zeit geblieben ist.
Dies gilt nur für geübte Autofahrer. Anfänger konzentrieren sich auf den Verkehr, den Vorgang des Schaltens etc.
Zum Abschluss noch zwei Anmerkungen
- Showhypnose ist nicht gleich klientenorientierte Hypnose.
- Der glasige Blick des Hypnotiseurs oder die Verführung zum Diebstahl oder gar Mord … lassen wir lieber in Hollywood. Es hat zum Glück mit Hypnose nichts zu tun.
Durch die Gasse der Vorurteile muss die Wahrheit ständig Spießruten laufen. ↔ Indira Gandhi
Der gesunde Menschenverstand ist nur eine Anhäufung von Vorurteilen, die man bis zum achtzehnten Lebensjahr erworben hat. ↔ Albert Einstein