Alltragstrance
Was ist das überhaupt?
Erklärungsmodelle
Es gibt zahlreiche Modelle um den Begriff „Alltagstrance“ zu definieren oder zu beschreiben.
Hier finden Sie eine Auswahl für ein tieferes Verständnis des Begriffes.
Trance im Alltag
Kennen Sie das? Obwohl Sie vollkommen wach sind ist Ihr Geist abwesend. Häufig erkennen wir diesen Zustand bei anderen Menschen, wenn sie geistesabwesend, mit leerem Blick irgendwohin starren.
Die Gedanken schweifen ab, ggf. sogar bis zur völligen Gedankenabtrennung von der augenblicklichen Situation.
Zwei Beispiele zur Verdeutlichung
- Sie sitzen in einer Fortbildung, der Dozent erklärt einen Sachverhalt. Sie schauen gedankenabwesend aus dem Fenster. Der Dozent ruft Ihren Namen… keine Reaktion.
- Während einer langen Autobahnfahrt denken Sie an den nächsten Urlaub, den Kindern, der Arbeit, jedoch nicht ans Autofahren. Sie schalten automatisch, lenken wie von selbst und bremsen dennoch, sollte ein Reh die Straße kreuzen.
NLP – Neurolinguistisches Programmieren
Bandler und Grinder, die Begründer des NLP`s, beschreiben den Begriff der „Alltagstrance“ sinngemäß so:
Es handelt sich um einen natürlche Prozess des Bewusstseins, wobei das vegetative Nervensystem im Vordergrund steht. Während der alltäglichen Trance sind häufig folgende Merkmale wahrnehmbar:
- Leichte bis tiefe Entspannung
- Erweiterung der Pupillen
- Gesenkter Muskeltonus
- Ruhige Atmug
- Ruhiger Puls
- Mehr innere als äußere Aufmerksamkeit
Ein Psychologischer Ansatz
Der Begriff „Trance“ wird häufig in übergeordneter Weise verstanden.
Er beschreibt die Dissoziation des Bewusstseins, welches beim gesunden Menschen nicht krankhaft ist.
Übertragen auf die „Alltagstrance“ bedeutet dies:
- Sowohl innere und äußere Wahrnehmungen treten unwillkürlich auf.
- Gedanken treten unbewusst, ganz von selbst auf.
- Unbewusste innere Dialoge entstehen automatisch.
- Die innere Bilderwelt, sowie alle Sinne sind häufig verstärkt.
- Realitätsverlust kann während der Alltagstrance entstehen; man ist einfach entrückt.
Säuglinge und Kleinkinder
Ab dem dritten Monat erleben Babys bzw. kleine Kinder das reale Leben „als eine Alltagstrance“.
Ab dem Alter von gut einem Jahr entstehen kindliche Fantasien. Gefühle und Sinneserfahrungen werden sozusagen im „Trance-Zustand“ eingewoben.
Die Alltagstrancen sind sehr wichtig. Werden sie entsprechend gestört, so kann die Folge ein falsches Selbstbild sein.
Routine und Alltagstrance
Im Geschäftsbereich ist es immer wieder zu erleben, wie im Meeting die X-te Power-Point-Präsentation präsentiert wird. Vielleicht ist die Präsentation sogar hervorragend gemacht, äußerst informativ und mit vielen bunten Bildern, Voicenachrichten und Video versehen.
Beobachten Sie, vielleicht beim nächsten Teamtreffen, wie viele Kolleginnen und Kollegen recht schnell in eine Alltagstrace versinken. Vielleicht sogar Sie selbst.
Vieles, was zur Routine geworden ist, lässt uns leicht in einen Trancezustand fallen.
Typische Beispiele:
- Autobahntrance
- Konzentriertes Arbeiten
- Tagträumen (einfach so vor sich hinschauen)
- Marathon (der berüchtigte zweiunddreißigste Kilometer)
- Aufzugfahren
- Zuhören oder lesen einer spannenden Geschichte
- Mitreißender Film oder Video
- Tanzen
- Singen
- Sportliche Aktivitäten wie:
· Radfahren
· Schwimmen
· Wandern
· Klettern
· Bergsteigen
· Joggen
Flow – Alltagstrance
Ein anderes Wort für Alltagstrance?
Wer den „Flow“ im Sport einmal erlebt hat, weiß was gemeint ist.
Ein Beispiel zur Verdeutlichung:
Während eines langen Aufstiegs, zum Beispiel einen 4000er im Winter in den Alpen, geht und geht man. Wunderschöne Natur, weißer Schnee, Sonne und blauer Himmel. Nach ein paar Stunden kann es sein, das man einfach nur noch aufsteigt. Der Bergsteiger ist nicht mehr da. Es ist wie in tiefer Trance.
Dennoch nimmt man einen Schatten wahr, der darauf hindeuten könnte, dass sich unter der Mulde eine Gletscherspalte befindet. Gefahren wie Lawinen oder Steinschlag werden erkannt.
Im Flow zu sein bedeutet also im Trancezustand zu sein. Ob man das nun als Alltagstrance bezeichnen möchte hängt sicherlich von der Häufigkeit ab.
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