Ojos del Salado: Chile 2017/2018/2019
Ojos del Salado
2018: Janosch, Jan, Philipp, Ottmar
2017: Vater und Sohn
2019: Solo
Ojos del Salado
2018: Janosch, Jan, Philipp, Ottmar
2017: Vater und Sohn
2019: Solo
Caldera am Pazifik – Atacama Base Camp 5280 m – Ojos del Salado 6893 m
Am 8. Januar 2017 landeten wir am Flughafen Chipiapo in Chile. Mit dem Pick Up geht es nach Caldera, dem Ausgangspunkt unserer Expedition. Die Route ist unterhalb auf einem Bild dargestellt.
Gas, rund 300 Liter Wasser, Müsliriegel und vieles mehr wird besorgt. Anschließend werden 5 Zwischenlager mit Proviant und Wasser eingerichtet, da es ab Copiapo (ca. 75 km von Caldera entfernt) nichts mehr gibt.
Die erste Nacht verbringen wir auf gut 3000 Metern Höhe. Am zweiten Tag geht es, so schnell es geht, zum Base Camp auf ca. 5280 Meter über Meereshöhe.
Base Camp
Im Basislager wird ein Proviantzelt aufgestellt und mit den Vorräten gefüllt. Recht bald melden sich die Kopfschmerzen, also nichts wie runter!
Beginn der Expedition
Auf Meereshöhe starten wir mit dem Mountainbike. Auf Nebenstrecken zur Autobahn geht es über Schotterpisten, eine verfallende Zugtrasse und ein paar Kilometer auf der Autobahn (Standstreifen) nach Copiapo. Hier ist zum letzten Mal eine Unterkunft mit Dusche und Bett verfügbar.
An den eingerichteten Zwischenlagern versorgen wir uns mit Wasser und Nahrung. Am fünften Tag erreichen wir das Base Camp. Unser Proviantzelt (für ca. 30 Euro im Supermarkt erstanden) steht noch unbeschadet! Es hat Gewitter und Sturmböen widerstanden.
Erster und letzter Ruhetag
Im Basislager ist ein Tag Erholung angesagt. Morgens waschen wir die verschmutze Wäsche, nachmittags schneit und gewittert es – C’est la vie. Wie begegnen dem ARD-Filmteam, welches drei E-Biker film, welche ebenfalls auf dem Weg zum Gipfel sind.
Refugio Atacama 5280 m – Refugio Techos 5839 m
Am nächsten Tag geht es mit dem Mountainbike auf rund 5800 m Höhe. Kurz vor der Techoshütte errichten wir ein Proviantlager. Zeit zum akklimatisieren bleibt nicht, da wir uns in einer Gewitterwolke befinden. Die Elektrizität ist tatsächlich deutlich hörbar! Es surrt nur so in und um einen herum.
Janosch schreit, dass ihm eine Riesenhornisse in die Kaputze und weiter in den Nacken geflogen ist. Ich schlage immer wieder mit der flachen Hand drauf um das Insekt daran zu hindern zuzustechen.
Meine Hände sind wie elektrisiert, ein deutlichst spürbarer Elektrobogen spannt sich vom Oberrohr des MTB`s zu meinem Oberschenkel. Wie haben einige Zeit benötigt um zu verstehen, was da vor sich ging!
Dann… nichts wie runter!
Refugio Techos – 5839 Meter über NN
Bei der Auffahrt am kommenden Tag kamen uns die drei E-Biker entgegen. Sie haben aufgrund des Schneefalls aufgegeben. Das Filmteam war zugegen und machte ein paar Aufnahmen dieser Begegnung.
Am späten Nachmittag erreichten wir das Refugio Techos. Die letzten Bergsteiger verließen die Schutzcontainer und stiegen ab. Wir hatten die Blechdosen für uns alleine. Zur Akklimatisation gingen wir noch den ein und anderen Höhenmeter bergauf.
Am folgenden Tag wollten wir auf ca. 6300 Meter auffahren bzw. aufsteigen um ein weiteres Zwischenlager einzurichten. Wir konnten unser Expeditionszelt nehmen, da in der Hütte Platz zum schlafen war.
Da die Schneehöhe ständig zunahm war es kaum noch möglich mit dem Rad weiter voranzukommen. Bergsteiger, welche wir vorher getroffen hatten, berichteten, dass weiter oben der Schnee bis zur Brust reichte.
Somit beschlossen wir auf über 6000 Meter angekommen die Expedition abzubrechen.
Everybody needs a second chance
Mit meinem Sohn Janosch und meinen beiden Patenkindern „Philipp und Jan“ geht es Mitte Dezember 2017 erneut zum Ojos del Salado.
Drückt uns die Daumen, dass der Berg diesmal schneefrei ist.
Video des Filmteams
Den Bericht über die E-Biker, ausgestrahlt im SWR, könnt ihr auf deren Homepage sehen: Höhenrausch
Die Begegnung ist in der 41 Minute im Video festgehalten.
Die Natur ist nicht zu toppen! Gewitter, Sturm und Schnee… ab 6000 Meter Höhe ging nichts mehr! Das Gute daran:
Ojos del Salado, wir kommen wieder! Jeder braucht eine zweite Chance… auch du.
Aber diesmal bringe ich Verstärkung mit, wir kommen zu viert: Mein Sohn Janosch, meine Patenkinder Jan und Philipp… and myself.
Expedition zum Ojos del Salado 2018
Es begann im Dezember 2017. Zunächst flogen mein Sohn Janosch und ich nach Chile. In Caldera am Pazifik angekommen galt es zunächst die Hochlager mit Proviant zu versorgen.
Mit dem Pick Up (Toyota Hillux) wurden in drei Tagen die Versorgungsstationen eingerichtet. Gut 600 Liter Wasser und entsprechend viele Lebensmittel wurden in Zwischenlagern bzw. im Base Camp gelagert. Das letzte Hochlager wurde auf ca. 5450 Meter höhe angelegt.
Dann erreichten meine beiden Patenkinder Jan und Philipp unsere Pension in Caldera. Janosch hatte sich einen Infekt zugezogen und musste ärztlich behandelt werden. Jan`s Mountainbike kam erst 2 Tage später an.
Start in Caldera am Pazifik
Aber dann ging es los, zunächst die ersten 75 Km nach Copiapo. In der Stadt kann man noch alles besorgen. Die restlichen, ca. 275 km gibt es keine Möglichkeit mehr um etwas einzukaufen, nicht einmal Wasser.
Im Versorgungslager auf ca. 3600 Meter Höhe schlug zum ersten Mal das Höhenteufelchen zu. Um sicher zu gehen besorgten wir in Copiapo erneut einen Pick Up, ebenfalls ein Toyota Hillux, aber diesmal mit einer 3 anstatt 2,3 Liter Maschine. Ab 4500 Meter zählt jede Pferdestärke.
Das nächste Nachtlager erfolgte auf ca. 3800 Meter. Am kommenden Tag ging es dann über einen No-Name-Pass. Das bedeutet: von 3800 Meter hoch auf 4400 Meter und wieder hinab auf 3800 Meter Höhe!
Refugio Claudio Lucero – Laguna Verde
Nach einem Zwischencamp am Rio Lama erreichten wir die unbewirtschaftete Hütte „Claudio Lucero“. Diese liegt ca. 4500 Meter über dem Meeresspiegel.
Das Refugio erreicht man nach ca. 224 Km. Somit lagen vom Pazifik aus bereits rund 5100 Höhenmeter hinter uns.
Der nächste Tag diente zur Akklimatisation. Somit ging es zur Laguna Verde auf ca. 4400 Meter. Die Laguna ist ca. 13 Km entfernt und wunderschön. Zudem gibt es am Rand warme Quellbecken. Es ist ein Genuss dort zu verweilen.
Base Camp Ojos del Salado
Vom Refugio Claudio Lucero bis ins Base Camp sind es ca. 22 Kilometer. Überglücklich erreichten wir das Basislager des Ojos del Salado auf einer Höhe von ca. 5280 Meter.
Expeditionsabbruch
Bereits kurze Zeit später schlug das Höhenteufelchen wieder zu. Somit ging es wieder hinab zur tiefergelegenen Hütte.
Da die Symptome sich nicht entsprechend verbesserten, beschlossen wir nach Caldera zurückzukehren. Dort unternahmen wir noch die ein oder andere Tour.
Highlights:
Die Natur ist nicht zu toppen! Diesmal hat die Höhe gewonnen. Der Luftdruck halbiert sich bei ca. 5500 Hm.
Das Gute daran:
Ojos del Salado, ich komme im Januar 2019 wieder! Manchmal benötigt man auch eine dritte Chance!
Aber diesmal erweise ich Dir allein die Ehre.
Dies ist die dritte Expedition zum Ojos del Salado.
2017 – 2018 – 2019
Denn alle guten Dinge sind drei.
Start in Caldera am Pazifik
Zunächst geht es von Caldera, am Pazifik gelegen, über die Autobahn Routa 5 nach Copiapo. Es sind rund 500 Höhenmeter und 75 km zu überwinden. Dies fällt recht leicht, da der Wind so gut wie immer vom Ozean aus weht, also Rückenwind.
Copiapo
In der Minenarbeiterstadt Copiapo kann alles besorgt werden, was für die Expedition benötigt wird.
Versorgungstaktiken
Warum Versorgungstaktiken?
Weil die letzte Möglichkeit Wasser oder Lebensmittel etc. zu besorgen in Copiapo ist. Danach ist bis zum Gipfel nur Atacama-Wüste. Von Caldera am Pazifik bis Copiapo sind es 75 Kilometer. Anschließend gibt es für ca. 275 km keinerlei Versorgungsmöglichkeit.
Im Vorfeld ca. alle 40 bis 60 km ein Proviantlager einrichten.
Während der ersten beiden Expeditionen mieteten mein Sohn Janosch und ich einen Toyota Hilux. Innerhalb von drei Tagen richteten wir die Zwischencamps für Wasser und Lebensmittel ein.
Beispiel
Wichtig
Komplett neue Wasser- und Lebensmittel-Versorgungstaktik
Jede Etappe bedeutet hin und zurückfahren.
Drei Expeditionen liegen nun hinter mir:
Fazit
Der Ojos del Salado ist einfach unglaublich!
Danke aus tiefstem Herzen
Dankbarkeit und Ehrfurcht
Der Ojos del Salado und seine Naturgewalten waren einfach stärker:
All das, aber auch die fremde Kultur und die Menschen, die wärmenden Sonnenstrahlen, die Freude und der Nervenkitzel… aber insbesondere dieser gewaltige Berg, werden immer in meinem Herzen bleiben.
Ich bin voller Dankbarkeit für alles, was ich durch ihn erfahren durfte.