Ojos del Salado – 6893 m – Chile 2017
Mountainbike-Expedition auf den höchsten Vulkan der Erde
Caldera am Pazifik – Atacama Base Camp 5280 m – Ojos del Salado 6893 m
Am 8. Januar 2017 landeten wir am Flughafen Chipiapo in Chile. Mit dem Pick Up geht es nach Caldera, dem Ausgangspunkt unserer Expedition. Die Route ist unterhalb auf einem Bild dargestellt.
Gas, rund 300 Liter Wasser, Müsliriegel und vieles mehr wird besorgt. Anschließend werden 5 Zwischenlager mit Proviant und Wasser eingerichtet, da es ab Copiapo (ca. 75 km von Caldera entfernt) nichts mehr gibt.
Die erste Nacht verbringen wir auf gut 3000 Metern Höhe. Am zweiten Tag geht es, so schnell es geht, zum Base Camp auf ca. 5280 Meter über Meereshöhe.
Base Camp
Im Basislager wird ein Proviantzelt aufgestellt und mit den Vorräten gefüllt. Recht bald melden sich die Kopfschmerzen, also nichts wie runter!
Beginn der Expedition
Auf Meereshöhe starten wir mit dem Mountainbike. Auf Nebenstrecken zur Autobahn geht es über Schotterpisten, eine verfallende Zugtrasse und ein paar Kilometer auf der Autobahn (Standstreifen) nach Copiapo. Hier ist zum letzten Mal eine Unterkunft mit Dusche und Bett verfügbar.
An den eingerichteten Zwischenlagern versorgen wir uns mit Wasser und Nahrung. Am fünften Tag erreichen wir das Base Camp. Unser Proviantzelt (für ca. 30 Euro im Supermarkt erstanden) steht noch unbeschadet! Es hat Gewitter und Sturmböen widerstanden.
Erster und letzter Ruhetag
Im Basislager ist ein Tag Erholung angesagt. Morgens waschen wir die verschmutze Wäsche, nachmittags schneit und gewittert es – C’est la vie. Wie begegnen dem ARD-Filmteam, welches drei E-Biker film, welche ebenfalls auf dem Weg zum Gipfel sind.
Refugio Atacama 5280 m – Refugio Techos 5839 m
Am nächsten Tag geht es mit dem Mountainbike auf rund 5800 m Höhe. Kurz vor der Techoshütte errichten wir ein Proviantlager. Zeit zum akklimatisieren bleibt nicht, da wir uns in einer Gewitterwolke befinden. Die Elektrizität ist tatsächlich deutlich hörbar! Es surrt nur so in und um einen herum.
Janosch schreit, dass ihm eine Riesenhornisse in die Kaputze und weiter in den Nacken geflogen ist. Ich schlage immer wieder mit der flachen Hand drauf um das Insekt daran zu hindern zuzustechen.
Meine Hände sind wie elektrisiert, ein deutlichst spürbarer Elektrobogen spannt sich vom Oberrohr des MTB`s zu meinem Oberschenkel. Wie haben einige Zeit benötigt um zu verstehen, was da vor sich ging!
Dann… nichts wie runter!
Refugio Techos – 5839 Meter über NN
Bei der Auffahrt am kommenden Tag kamen uns die drei E-Biker entgegen. Sie haben aufgrund des Schneefalls aufgegeben. Das Filmteam war zugegen und machte ein paar Aufnahmen dieser Begegnung.
Am späten Nachmittag erreichten wir das Refugio Techos. Die letzten Bergsteiger verließen die Schutzcontainer und stiegen ab. Wir hatten die Blechdosen für uns alleine. Zur Akklimatisation gingen wir noch den ein und anderen Höhenmeter bergauf.
Am folgenden Tag wollten wir auf ca. 6300 Meter auffahren bzw. aufsteigen um ein weiteres Zwischenlager einzurichten. Wir konnten unser Expeditionszelt nehmen, da in der Hütte Platz zum schlafen war.
Da die Schneehöhe ständig zunahm war es kaum noch möglich mit dem Rad weiter voranzukommen. Bergsteiger, welche wir vorher getroffen hatten, berichteten, dass weiter oben der Schnee bis zur Brust reichte.
Somit beschlossen wir auf über 6000 Meter angekommen die Expedition abzubrechen.
Everybody needs a second chance
Mit meinem Sohn Janosch und meinen beiden Patenkindern „Philipp und Jan“ geht es Mitte Dezember 2017 erneut zum Ojos del Salado.
Drückt uns die Daumen, dass der Berg diesmal schneefrei ist.
Video des Filmteams
Den Bericht über die E-Biker, ausgestrahlt im SWR, könnt ihr auf deren Homepage sehen: Höhenrausch
Die Begegnung ist in der 41 Minute im Video festgehalten.