Hypnose-Geschichte

Wissenswertes zur Historie der Hypnose

Hypnose-Geschichte-Buch

Antikes

Die Hypnose bzw. die Trance ist sicherlich so alt wie die Menschheit. Gehört der Zustand doch zum Alltäglichen, wie z.B. die Verrichtung automatisierter Arbeiten oder Autofahren.

Der Umgang mit Hypnose bzw. der Trance ist sehr alt. Ca. 3000 bis 1000 Jahre vor Christus existieren Aufzeichnungen über Schlaftempel des antiken Ägyptens. Rund 2000 Jahre vor der heutigen Zeitrechnung sind Belege im Hinduismus bekannt. Auch in Griechenland wird von Schlaftempeln in der Zeit von 2000 bis 500 vor Christus berichtet.

Hypnosewirkung

Die heilende Wirkung der Hypnose bzw. Trance wurde übermenschlichen Fähigkeiten zugeschrieben. Somit erhielt sie einen mystischen bzw. spirituellen Beigeschmack, der sich bis in die heutige Zeit gehalten hat.

Paracelsus (1493-1541)

Philippus Theophrastus Aureolus Bombastus von Hohenheim – genannt Paracelsus.

Über den Arzt und Mystiker Paracelsus wird berichtet, dass er mit sog. Heilsuggestionen Nervenkrankheiten behandelte.

Mesmer (1734-1815)

Franz manchmal auch Friedrich Anton Mesmer Arzt, Heiler und der Begründer der Lehre vom „animalischen Magnetismus“ (Mesmerismus). Gegen Ende des achtzehnten Jahrhunderts begann sich die moderne Wissenschaft für den Begriff „Mesmerisieren“ zu interessieren. Mesmer experimentierte mit Magneten, welche er seinen Patienten auf den Körper legte.

Mesmer schrieb den Magneten die Heilkräfte zu. Mesmer wohnte einem Exorzismus des Jesuitenpriesters „Pater Hell“ in Paris bei. Pater Hell schlug Patienten mit einem eisernen Kruzifix auf den Kopf. Sie schienen danach geheilt zu sein. Den Effekt nannte er „Magnetismus animalis“.

Eine damalige Kommission befand Mesmers Theorien als falsch. Die Begründung lautete: Alle Heilungen basierten auf Einbildungen. Aus heutiger Sicht waren tatsächlich viele seiner Theorien falsch. Den Bezug zur Hypnose finden wir noch heute in der englischen Sprache: „mesmerize = hypnotisieren“.

James Braid (1795-1860)

Der schottische Arzt wurde 1841 durch den Magnetiseur „Charles Lafontaine“ auf den Magnetismus aufmerksam. Braid benutzte die Augenfixierung um den hypnotischen Zustand zu induzieren.

Auch benutzte er die Hypnose erfolgreich zur Anästhesie (Schmerzlinderung) während der Operationen. Aufgrund der aufkommenden Betäubungsmittel, wie Lachgas oder Äther, geriet die analgetische Wirkung der Hypnose im 19. Jahrhundert wieder in den Hintergrund.

Braid prägte den Begriff „Neurohypnotismus“, welcher später, in Anlehnung an das griechische Wort „hypnos“ (Schlaf) zur Kurzform Hypnose wurde.

James Esdaile (1808-1859)

Der schottische Chirurg führte in Hauptstadt des Bundesstaates Westbengalen in Indien über eintausend Operationen durch. Er verwendete als einziges Anästhetikum die Hypnose.

Über 300 Operationen, davon 19 Amputationen erfolgten unter Hypnose. Die Mortalität sank dabei von 50 auf 5 Prozent.

Auch heute operieren zum Teil Ärzte ihre Patienten unter Hypnose. Bei schwereren Eingriffen ist häufig ein Anästhesist zugegen. Sie bereiten alles entsprechend vor um ggf. eingreifen zu können.

Jean Martin Charcot (1825-1893)

Er wurde als französicher Neurologe und Hypnotiseur berühmt.

Er gilt, zusammen mit Guillaume-Benjamin Duchenne, als Begründer der modernen Neurologie. Sie begründeten mit der Schule von Nancy die Verwendung von Suggestionen.

Sigmund Freud studierte 1885-1886 bei den beiden Ärzten und verwendete für einige Zeit selbst die Hypnose. Später wechselte Freud zur freien Assoziation.

Emile Coué (1857-1926)

Coué faszinierten die Skripte über Hypnose von  Liébault und  Bernheim. Während seiner Arbeit als Apotheker bemerkte er die enorme Wichtigkeit seiner Kommentare. Zum Beispiel stellte er fest, dass die Aussage: „Durch dieses Medikament werden Sie ganz schnell wieder gesund“, ihre positive Wirkung hatte. Coué erkannte die Wirkung von Suggestionen! Folgende Suggestion von Coué, welche Ihre Gültigkeit bis in die heutige Zeit hinein bewahrt hat, ist ein sehr gutes Beispiel:

„Jeden Tag fühle ich mich in jeder Hinsicht besser und besser“. Optimal wirkt diese starke Suggestion wenn man sie laut, also so, dass sie auch von einem selbst gehört wird, mindestens 10 Mal sagt. Die beste Zeit dafür ist vor dem Schlafengehen, dann kann sie die ganze Nacht über ins Unterbewusstsein sickern. Morgens, direkt nach dem Aufwachen ist die zweitbeste Zeit. Jede andere Tageszeit ist zusätzlich verstärkend. Heute weiß man, dass die Vorstellung innerer Bilder dazu die Suggestionen deutlich verstärken.

Die Schmerzsuggestion von Coué sei Ihnen nicht vorenthalten: „Es geht vorbei. Es geht vorbei. Es geht vorbei… … …“ sprechen bis die Schmerzen abklingen.

Dave Elman (1900-1967)

Der amerikanische Hypnotiseur erweiterte die Hypnotherapie um seinen direkten Stil.

Er kreierte die Schnellinduktion, da er der Meinung war, dass Induktionen von mehr als 3-5 Minuten von Ärzten, Psychiatern oder Zahnärzten nicht angewendet würden.

Er schulte tausende von Ihnen, obschon er selbst Hypnotiseur war. Elmans Hauptziel war es im hypnotischen Zustand den Auslöser zu finden, und in kürzester Zeit zu neutralisieren.

John Hartland (1901-1977)

Der englische Psychiater war Mitglied der „British Society for Medical & Dental Hypnosis”.

Sein Buch „Dictionary of Medical and Dental Hypnosis“ gilt auch heute noch als offizielles Ausbildungswerk. Die „ego-strengthenign technique“ (Ich-Stärkungs-Technik), entstanden im Jahre 1960, und machte ihn über die Grenzen Englands hin berühmt.

Sein umfangreiches Buch „Medical and Dental Hypnosis“ erschien erstmalig 1966. Ein Buch, welches auch heute noch sehr lesenswert ist.

Milton Erickson

Milton Hyland Erickson (1901-1980) war amerikanischer Psychiater und Psychotherapeut.

Er wird häufig als Vater der modernen Hypnotherapie beschrieben. Fakt ist, dass er die moderne Hypnose maßgeblich prägte. Zumeist benutze er permissive und indirekte Suggestionen, was zu kooperativem Verhalten führt.

Seine Wortwahl, oft indirekte Metaphern, ermöglichen häufig Lösungen ohne direkt über das belastende Thema anzugehen. Seine Worte haben auch heute noch eine hohe Qualität. Sie gehören zum Repertoire jedes guten Hypnotiseurs.

Große Namen

Ganz große Namen fehlen seitdem. Jedoch hat sich die Hypnose kontinuierlich weiterentwickelt.

Wichtige Beiträge dazu liefern sicherlich die National Guild of Hypnotist und andere Hypnosevereinigungen.

Mich inspirierten vor allem die Werke von: Brian L. Weiss und Michael Newton.